Die Innovationskraft der KMU

Illustration: Zertifikat

Die Innovationskraft der kleinen und mittleren Unternehmen ist allein aufgrund ihrer hohen Anzahl und ihres Anteils an der Wirtschaftsleistung von großer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs. In den vergangenen Jahren konnten die heimischen KMU das Ausmaß ihrer Innovationsaktivitäten erhöhen. Das hat mit dazu beigetragen, dass sich Österreich beim Ranking des "European Innovation Scoreboards" (EIS) der Europäischen Kommission im Jahr 2023 von Platz 8 auf Platz 6 verbessern konnte und nun die Gruppe der so genannten "Strong Innovators" anführt.

Illustration: Dokument und Stift

Im Beobachtungszeitraum 2018–2020 konnten gemäß Europäischer Innovationserhebung rund sechs von zehn kleinen und mittleren Unternehmen als "innovationsaktiv" eingestuft werden. Aufgrund höherer Ressourcen und finanzieller Spielräume nimmt die Innovationsneigung mit steigender Unternehmensgröße zu – von 55 % innovationsaktiven Kleinunternehmen über 76 % innovationsaktiven Mittelunternehmen bis hin zu 89 % innovationsaktiven Großunternehmen. KMU setzen häufig Innovationen bei Geschäftsprozessen um, bei Produktinnovationen bleiben KMU im Vergleich zu größeren Unternehmen jedoch zurück. Der Mangel an geeignetem Fachpersonal stellt dabei die größte Innovationshürde im KMU-Sektor dar.

Illustration: 3 Münzen

Innovationen spielen auch eine bedeutsame Rolle bei der Bewältigung von Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel. 44 % der innovationsaktiven Unternehmen implementieren Öko-Innovationen mit bedeutendem positiven Einfluss auf die Umwelt.

Da kleinere Unternehmen besonders stark auf externe Netzwerke für strategische Ressourcen angewiesen sind, haben diese für die Innovationsfähigkeit und die Resilienz von KMU große Bedeutung. Rund ein Drittel der innovationsaktiven KMU nutzt Kooperationen bei ihren Innovationsaktivitäten.

Einige Unternehmenstypen des KMU-Sektors zeichnen sich durch einen besonders hohen Innovationsgrad aus. Zu diesen zählen Start-ups, Wachstumsunternehmen, Kreativwirtschaftsunternehmen sowie Social Enterprises.

Innovationsaffine Unternehmenstypen

Bild zu Start-ups: Mann und Frau auf Sessel

Start-ups, die per Definition Unternehmen umfassen, die mit ihren Produkten, Dienstleistungen, Technologien oder Geschäftsmodellen innovativ sind, gelten als wichtiger Innovationstreiber bzw. Motor für das Wachstum und die Transformation der Wirtschaft. Seit 2011 wurden in Österreich gemäß Austrian Startup Monitor rund 3.300 Start-ups gegründet. Der gesamte Start-up Sektor umfasst aktuell rund 25.000 Beschäftigte bzw. rund 12 Beschäftigte je Unternehmen.

Bild zu Wachstumsunternehmen: Mann und Frau präsentieren Zahlen mittels Flipchart

Wachstumsunternehmen (high growth firms) zeichnen sich durch einen überdurchschnittlich hohen Grad an F&E-Aktivitäten sowie Innovationen aus und tragen überproportional zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei. Im Jahr 2022 zählten laut Statistik Austria in Österreich 3.265 Unternehmen mit 193.900 Beschäftigten zu den Wachstumsunternehmen, was einem Anteil an den Arbeitgeberunternehmen (mit mind. 10 unselbstständig Beschäftigten) von 7,5 % entspricht.

Bild zur Kreativwirtschaft: Mann mit Laptop auf Couch

Die Kreativwirtschaft umfasst rund 48.100 Unternehmen mit einem Jahresgesamtumsatz von rund 24 Mrd. €. Die Kreativwirtschaft ist ein äußerst innovativer Wirtschaftsbereich, der mit seinen Innovationsquoten an jene der High-Tech-Industrie herankommt. Befragungen kamen zu dem Ergebnis, dass rund neun von zehn Kreativwirtschaftsunternehmen als innovationsaktiv eingestuft werden können. (Quelle: Österreichischer Kreativwirtschaftsbericht 2023)

Bild zu Social Enterprises: Mann und Frau am Schreibtisch

Social Enterprises sind ein weiterer Unternehmenstyp, der sich durch einen hohen Innovationsgrad auszeichnet. Im Zuge der Gründung werden dabei soziale Innovationen eingeführt. Eine Befragung im Rahmen des Austrian Social Enterprise Monitor 2021/2022 zeigte, dass rund 85 % der Sozialunternehmen durch ihre Unternehmensgründung ein innovatives Konzept umgesetzt haben. Schätzungen zufolge gibt es in Österreich rund 2.100 Sozialunternehmen. (Quelle: Austrian Social Enterprise Monitor 2021/2022)